370/15.340: Deine Zukunft weiß es besser
Wie uns das Denken an morgen hilft, heute klüger zu handeln
Hello again ✌🏻
Ich habe vor Jahren aufgehört, Alkohol zu trinken. Und das nicht aus gesundheitlichen Gründen, sondern aus zwei anderen: Zum einen, weil er mir nie so wirklich schmeckte. Zum anderen, weil ich wusste, dass ich mich am nächsten Morgen dann immer schlecht fühle. Heute habe ich durch Zufall erfahren, dass es für den zweiten Grund eine wissenschaftliche Grundlage gibt: Die Psychologie nennt das episodic future thinking.
Damit ist die Fähigkeit gemeint, sich eine zukünftige Situation konkret und emotional vorzustellen. Zum Beispiel, wie man sich am nächsten Morgen nach ein paar Gläsern Wein fühlt. Nicht abstrakt („Ich sollte nicht…“), sondern lebendig und spürbar: Was macht das morgen mit mir? Wie werde ich mich fühlen – körperlich, mental, emotional?
Und Studien1 zeigen: Menschen, die dieses Zukunftsdenken bewusst anwenden, treffen im Jetzt bessere Entscheidungen, ob beim Essen, bei impulsiven Käufen oder beim berühmten Doomscrolling vorm Schlafengehen.
Es hilft also, sich am Abend zu Fragen, wie es einem am nächsten Morgen gehen wird, wenn man dieses oder jenes jetzt noch macht.
Mein heutiges Learning lautet daher: Das zukünftige Ich ist oft weiser als das heutige.
Schacter, D. L., Benoit, R. G., & Szpunar, K. K. (2017). Episodic Future Thinking: Mechanisms and Functions. Current opinion in behavioral sciences, 17, 41–50. https://doi.org/10.1016/j.cobeha.2017.06.002