Einen wunderschönen guten Morgen,
wann hast du eigentlich das letzte Mal jemandem Feedback gegeben? Bei mir auf der Arbeit mache ich das ständig. Doch richtig Feedback geben, das ist dann nochmal eine ganz andere Sache. Letztens meinte eine Person, die ich sehr schätze, zu mir: Feedback geben, das ist Rocket Science. Nun denn: Entschlüsseln wir die Raketenwissenschaft und lernen, wie man richtig gutes Feedback gibt.
Mit drei Schritten gutes Feedback geben
Die wichtigste Regel vorab: Feedback ist ein Geschenk. Das in einem Unternehmen auf diese Art und Weise zu internalisieren, dauert eine gewisse Zeit. Umso mehr lohnt es, immer wieder darauf hinzuweisen. Jemand, der oder die Feedback gibt, nimmt sich bewusst Zeit, um dir zu helfen oder eine Verbesserung vorzuschlagen. Das heißt nicht, dass du das Feedback direkt annehmen musst. Aber du solltest es trotzdem wertschätzen. Wenn du selbst Feedback gibst, versuche es künftig immer im Dreischritt aus (1) Wahrnehmung, (2) Wirkung und (3) Wunsch zu machen. Wie das aussehen kann, zeige ich dir jetzt.
Sage, wie du etwas wahrgenommen hast
Eine der wichtigen Voraussetzung dafür, dass Feedback angenommen oder abgelehnt werden kann, ist, dass du bei dir bleibst und nicht sofort jemanden beschuldigst. Statt also „Du warst unaufmerksam während eines Workshops“ sage lieber:
„Ich hatte den Eindruck, dass du während des Workshops unaufmerksam warst.“
Das gibt deinem Gegenüber die Möglichkeit, das Feedback anzunehmen oder abzulehnen.
Sage, welche Wirkung das Verhalten haben könnte
Im nächsten Schritt geht es darum, zu verdeutlichen, wieso du das Feedback gibst. Bleibe auch hier wieder bei dir, aber mache klar, warum du das Thema ansprichst. Um beim obigen Beispiel zu bleiben:
„Ich hatte den Eindruck, dass du während des Workshops unaufmerksam warst. Ich spreche das an, weil ich befürchte, dass das eine negative Auswirkung auf die Zufriedenheit des Kunden haben könnte. Wie hast du die Situation wahrgenommen?“
Indem du sagst, was dich beschäftigt, gleichzeitig aber bei dir bleibst und am Ende eine Frage stellst, machst du einen Möglichkeitsraum auf, darüber zu diskutieren. Manchmal ist der Fall offensichtlich und die Frage daher obsolet. In dem Fall kannst du auch direkt sagen, was du dir für die Zukunft wünschst.
Sage, was du dir wünschst
Beim Adressieren des Wunsches geht es darum, dass du Feedback konstruktiv gibst und aufzeigst, wie man etwas besser machen könnte. Aber auch hier ist es wichtig, dass du bei dir bleibst und explizit von „wünschen“ sprichst. Ein Wunsch, der in der Ich-Form adressiert wird, klingt nicht nur freundlicher als ein „du sollst“, sondern macht auch deutlich, dass ihr noch über das Feedback diskutiert und du dich nicht über die andere Person stellst.
„Für die Zukunft würde ich mir wünschen, dass du etwas aufmerksamer bist.“ Noch besser: „Für die Zukunft würde ich mir wünschen, dass wir einen Weg finden, wie du konzentrierter arbeiten kannst. Hast du Ideen oder kann ich dich dabei irgendwie unterstützen?“
Der Wunsch kann ganz direkt adressiert werden oder aber auch in Form einer offenen Frage, die dein Gegenüber einlädt, darüber zu sprechen. Wichtig ist in dem Kontext auch, dass du ganz gezielt von „wir“ sprichst. So wird klar, dass du unterstützen willst.
Nicht du entscheidest, ob Feedback angenommen wird
Der vielleicht wichtigste Punkt: Nicht du entscheidest darüber, ob das Feedback angenommen wird, sondern dein Gegenüber. Die andere Person hat das Recht (und die Pflicht), das Feedback auch abzulehnen. Zum Beispiel, wenn dich deine Wahrnehmung getäuscht hat. Gerade in solch einem Fall ist es goldwert, wenn du bei dir geblieben bist und lediglich deine „Wahrnehmung“ geteilt hast, die nicht immer stimmen muss.
Schönster Moment der Woche
Ich bin am Wochenende mit meiner Leica durch Berlin gelaufen, habe dabei sehr viele Kilometer zurückgelegt und das ein oder andere schöne Bild gemacht. Ich war seit langem mal wieder so richtig im Flow und habe mir fest vorgenommen, das wieder häufiger zu machen.
Was ich aktuell höre
Ein Freund hat mir das neue Video bzw. den neuen Song der Arctic Monkeys empfohlen. Ich kannte die Band bisher nicht. Aber das Musikvideo zu ihrem neuen Song ist unglaublich schön und sehr künstlerisch. Woran mich das Lied erinnert: An einen Spaziergang bei Sonnenuntergang, nachdem man sich von jemandem verabschiedet, von dem man weiß, dass man ihn nie wieder sehen wird.
Arctic Monkeys - There’d Better Be A Mirrorball (Official Video)
Was mich begeistert hat
Ich sitze manchmal viel zu lange und vor allem viel zu krumm und schief am Schreibtisch. Ein höhenverstellbarer Schreibtisch kann da helfen. Ansonsten hilft aber auch folgendes Video, mit dem ich meine Nackenverspannungen von Zeit zu Zeit erfolgreich bekämpfe.
Welchen Kaffee ich gerade trinke
Ich probiere immer mal wieder neue Kaffeesorten aus. Falls ihr euch nach Italien sehnt und den herbstlichen Temperaturen hier etwas entkommen wollt: Mit dem Espresso Grano Gayo holt ihr euch Italien nach Hause: Fette Crema. Kräftig im Geschmack. Tolle Röstaromen, ohne dabei bitter zu sein. Für alle, die es gerne mal stärker mögen.
Ich wünsche dir einen tollen und produktiven Start in die neue Woche ✌🏼
Max