Ich hatte in den vergangen zwei Wochen recht volle Tage mit vielen, teilweise sehr langen Terminen und Workshops. Mir ist dabei aufgefallen, dass es mir im Laufe des Tages immer schwieriger gefallen ist, gute Entscheidungen zu treffen. In meinem Kopf war alles ein großer Klumpen. Ich war entscheidungsmüde. Ich wollte, nein, ich konnte manchmal nicht entscheiden, weshalb ich öfters gesagt habe: Muss ich mir nochmal Gedanken zu machen.
Den Umstand der „Decision Fatigue“ gibt es tatsächlich. Er ist ziemlich gut erforscht. Je mehr Entscheidungen wir am Tag treffen müssen, desto entscheidungsmüder (und schlechter) werden wir dabei. Am Ende des Tages neigen wir dazu, die sicherere, aber nicht unbedingt bessere Entscheidung zu wählen, um Risiko zu minimieren. Wir nehmen dann die mentale Abkürzung.
Helfen können vor allem kurze Pausen (!) und Routinen, weil Letztere wie Skripte funktionieren und einem Entscheidungen abnehmen. Das ist beispielsweise einer der Gründe, warum ich seit über einem Monat einfach jeden Tag Sport mache - und wenn es nur fünf Minuten sind. Es nimmt mir die Entscheidung ab. Ich brauche gar nicht erst nach Ausreden suchen. Klingt banal, hilft aber.
Zum Abschluss noch eine erstaunliche Zahl: Wir treffen schätzungsweise 20.000 (!) Entscheidungen am Tag. Viele davon natürlich unbewusst.
Bis morgen.